Für die Weltgartenausstellung 1999 in Kunming (VR China) war die Partnerstadt Zürich besonders gefordert. Der langjährige Austausch von Knowhow und Kultur sowie das grosszügige Geschenk des Chinesischen Gartens durch die Region Yunnan an die Stadt Zürich erforderten ein grosszügiges Gegengeschenk. Der freihändig gemachte Vorschlag eines «Postkartengartens» mit typischen Schweizer Sujets gefiel sowohl den Verantwortlichen der Stadt Zürich als auch der OSEC (heute Switzerland Global Enterprise) auf Anhieb gut und konnte von uns zum Bauprojekt weiterentwickelt und vor Ort umgesetzt werden.

Das ganze making of des Gartens und die Umsetzung vor Ort führten zu einem äusserst fröhlichen inter- und transkulturellen Hürdenlauf und zu einem Galopp durch den Wahnsinn chinesischer Alltags und Baustellenrealitäten.

Letztlich ist ein sehr eigenständiger, facettenreicher Garten entstanden, der drei Schweizer Postkartenlandschaften inszenierte und mit einem Schifflibach-Parcours befahr-, erfahr- und erlebbar machte. Der Garten hielt dem Besuch von über vier Millionen Menschen statt und wurde mit verschiedenen chinesischen Medaillen ausgezeichnet.

Meine damals neunjährige Tochter Isabel wurde übrigens kurzerhand zum Verharren im ewigen Eis der Postkartenidylle verdonnert. Die Karte hatte die gigantische Auflage von 300'000 Stück. Simulation trifft auf Familiengeschichte.